Rezension: Durch das Schicksal vereint

Diese Geschichte hatte mich zutiefst berührt. Ich konnte gar nicht aufhören, zu lesen und die Seiten flogen nur so dahin. Genauso wie meine Gefühle, die immer wieder durcheinanderwirbelten.
Vias Geschichte geht ans Herz. Sie ergreift einen, stimmt einen traurig und auch hoffnungsvoll, denn die Begegnung mit Isa scheint ihr zu helfen, das Traumata zu überwinden...

Wer dieses Buch lesen möchte, sollte psychisch stabil sein, denn das Thema Verlust, Mobbing, Manipulation, Gruppenzwang und daraus resultierende traumatische Erlebnisse dominieren in diesem Buch, die wir durch Flashbacks hautnah miterleben.
Des Weiteren gefällt mir das Setting richtig gut, denn der kanadische Winter und der Park werden so toll beschrieben, dass ich den Fluss bildlich vor mir sah und den Winter auf meiner Haut spürte. Darin ist die Autorin echt gut.

Was soll ich sagen? Wieder einmal hatte mich der Schreibstil von Jasmin Iser berührt und gefangen genommen. Sie hat ein Talent dafür, Gefühle zu transportieren und durch ihre Wortwahl noch intensiver zu beschreiben, dass man dazu neigt, selbst zur Protagonistin zu werden, während des Lesens.

Gut fand ich auch die Beschreibung des Seelenlebens und die aufkommende Freundschaft zwischen Isa und Via. Sie war weder schnell noch unglaubwürdig. Hier wurde auf Körpersprache geachtet, auf die Zeilen zwischen den Worten und eine tiefe Bindung aufgebaut.
Sie hatten Fehler, Macken und waren einfach menschlich. Ohne Klischee und maskenhaft.

Mit diesem Buch macht man definitiv alles richtig, denn es geht ans Herz, erfasst die Seele, stumme Worte werden laut und es gibt zwischen Ritualen, Trauer und Hoffnung ein kleines Weihnachtswunder. 


Dieses Buch bekommt 5 von 5 Lilien