Rezension: Thron aus Sturm und Sternen

Annie Waye gelang mit ihrem Debütroman „Seelendonner“, der den Auftakt zur Dilogie „Thron aus Sturm und Sternen“ bildet, ein Meisterwerk. Schnell ist mir der Einstieg gelungen und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Zwar werden diese Zeilen in Rezensionen oft benutzt, aber bei diesem Werk,  könnte ich es nicht anders formulieren. Ich war gebannt, meiner Realität entrückt und lebte in Tara'Unn voller Seelentiere.

 

Und im vereinten Königreich Tara’Unn und auch verlor ich oft meine Nerven. Ich war erschüttert von Kaunas anderen Hälfte Gil, denn so sehr sie ihn auch verteidigte, seine Taten versuchte zu verstehen, so mehr Hass schob ich auf ihn. Er ist kalt, besessen und scheint nichts auf diese Verbindung zu geben. Zudem droht der wackelige Frieden in einen Krieg auszubrechen, der die Stämme zu vernichten droht und auch ihr Herz. Kann sie an Gil festhalten? Wird sie zur Verräterin und hat ihr Schicksal bestimmt, indem sie den Königssohn Malik das Leben rettete?  Oder wird sie sogar zur Mörderin im Kampf um ihr Volk? Gut oder Böse?

 

In diesem Buch geht es nicht nur um Magie und epische Schlachten und Welten, sondern auch um brisante Themen wie Missbrauch von Kräften, um sie für sich zu nutzen und Kriege zu entscheiden. Um Unabhängigkeit und Folgsamkeit. Innenpolitische Streitigkeiten und Gebiete einzunehmen.

Es geht um Werte, die in unserer Welt abhanden gekommen scheinen. Um Mut und Tapferkeit. Mitgefühl und Rücksicht. Ehrlichkeit und Güte. Großzügigkeit und Dankbarkeit, Gerechtigkeit und Weisheit. Glaube und Vertrauen. Auf der anderen Seite stehen die Gegensätze, die dominieren wollen und unterdrücken. Jede Seite will die Wahrheit sprechen und jede Seite scheint einen Funken Wahrheit zu enthalten, die Kauna in den Wahnsinn zu treiben scheint und die Frage aufstellt: Was war es – das Richtige?

 

Wer aber nun meint, hier einen Kriegsroman zu erhalten, liegt auch falsch. Zwar dominiert das Thema, aber es geht auch sehr in die Tiefe. Hier gibt es auch innere Kriege, die einen erschüttern, nachdenklich stimmen und berühren. Die Verbindung zum Seelentier. Die Verbindung zum Volk. Die Verbindung innerhalb der Freundschaft, Nächstenliebe, Natur, Seelen, Wiedergeburt und Abschied. 

 

Was soll ich sagen, dieses Buch ist allumfassend, spannend, voller Wendungen und einfach wow.

Ich kann es immer noch nicht glauben, hier einen Debütroman gelesen zu haben...