Rezension: Her fear and his darkness

Elisabeth läuft ihrem Vergewaltiger davon. Vor ihrem Vater, dem bösen Dämon, der ihr Leben in einen Albtraum verwandelte. Ihr Leben ist geprägt von Albträumen, Dunkelheit und Angst. Dann kommt das Schicksal ins Spiel und sie trifft an einem verhängnisvollen Tag auf Parker. Wird die Dunkelheit sie nun vernichten?

Dieses Buch hat mich aufgewühlt, ergriffen und nicht mehr losgelassen. Ein Buch, welches dein Innerstes durcheinanderbringt, neu zusammenwürfelt, mit Erkenntnissen überschüttet, Licht und Dunkelheit vereint und dennoch nicht in Worte gefasst werden kann. Man fühlt einfach nur.

Lissy/Beth läuft ihren Dämonen davon und lebt in Dunkelheit. Menschen machen ihr Angst, denn sie stehen für Enttäuschungen. Baut man Vertrauen auf, wird man enttäuscht und so lebt sie lieber in schmerzhaften Einsamkeit, als weiteren Schmerz zu ertragen.
All dies sind Nachwirkungen ihrer posttraumatischen Belastungsstörung. Ihren Dämonen – den grausamen Taten.
Und dennoch versucht sie, im Leben Fuß zu fassen und will das College besuchen.
Ängste treffen auf Verpflichtungen. Verpflichtungen werden zur Flucht. Die Flucht holt Dämonen in Albträumen hervor und der einzige Halt ist Parker. Parker, der Nähe und Angst mit sich bringt.

In diesem Buch hat die Autorin Monster vereint. Monster der Vergangenheit, das Monster in einem und das Monster in der Gegenwart. Die einen innerlich umbringen, sich stumpf fühlen lassen, kaputt und verbraucht. Die einen nicht mehr loslassen und das tägliche Leben nur noch als Tod empfinden lassen. Fern von Freude und dem ehrlichen Lachen. Ohne zu erkennen, was Gut und Böse ist.

Können zwei Menschen sich retten, wenn sie innerlich kaputt sind? Wenn sie ohne Empathie agieren und irgendwie versuchen zu fühlen. Wege aus dem Teufelskreis suchen, die immer wieder von steinigen Lawinen verschüttet werden.
Kannst du der Person vertrauen, die dir mit offenen Armen entgegenkommt? Lugt dahinter nicht dennoch das Böse? Mimik kann Fassade sein...

Sophie hat einen tief ergriffen und das Leben von Lizzy ungeschönt rüber gebracht. Wie sie die Ängste, ihre Gedanken und Gefühle in sich hinein frisst und versteckt. Sich keinem offenbart und anvertrauen kann, und genau dies wäre die Chance gewesen, wirklich zu entkommen. Das Einzige was ihr blieb, waren Tränen, die nichts anderes waren als Worte, die nicht ausgesprochen werden konnten. Bis sie auf der Suche den Menschen zu treffen, der es mal ehrlich zu meinen scheint und sie die Fassade Stück für Stück fallen lassen kann.

Dieses Buch bekommt 5 von 5 Lilien