Rezension: Die Senfblütensaga - Zeit für Träume

Hach, was ein schönes Buch. Paar Tage später und ich bin immer noch in Metz ansässig. Ich glaube echt, diese Reise wird mich noch viel länger nachhaltig beschäftigen, da dieses Buch so viele Themen beinhaltet und breit gefächerte Charaktere besitzt, die einen nachdenklich stimmen und auch Bewunderung verspüren lassen.

 

Mit der Herstellung von Senf ist das Kernthema der Senfblütensaga aufgestellt. Schön ist auch im Nachwort zu lesen, dass dieses Buch von real existierende Personen und wahren Begebenheiten inspiriert wurde, sprich: die Produkte der Firma Löwensenf. Dadurch bekam diese Geschichte am Ende noch einen besonderen Touch verliehen. Aber selbst wenn ich diese Info am Ende nicht bekommen hätte, wäre sie für mich wie aus dem früheren Leben gegriffen. Die Schauplätze wirken auf mich einladend und die Protagonisten greifbar auf ihre ganz eigene Art und Weise.

 

Des Weiteren finden wir in diesem Buch das Thema „Träume verwirklichen“, indem Emma sich nicht dem klassischen Bild hingegeben möchte, um nur Hausfrau zu sein, die ihrem Mann dient und keine weitere Aufgabe hat, sollte es nicht zum Kind kommen. Sie hat sich Ziele gesetzt und der Wunsch nach Wissen beschäftigt sie tagein, tagaus. So ist es für sie ein Lebenstraum, studieren zu können, was zum Leidwesen der Eltern ist, die sie immer wieder erniedrigen, die Kontrolle entziehen und gar diktieren, wie sie zu leben hat. Unterstützung und Liebe: Fehlanzeige.

 

Klassifizierung, Zweckehe und der Aufbau von Dynastien sind weitere beeindruckende Themen, die die Autorin hier anspricht und auch nahebringt. Beim Lesen hatte ich immer wieder Gänsehaut, fühlte mich in die Zeit des 20. Jahrhunderts zurückversetzt und war gefangen.

 

Mit den Charakteren bekommt man Sympathieträger ab den ersten Kapiteln geliefert und mit dem weiteren Lesen geht es in die Tiefe.

Einige offenbaren versteckte Gefühle, die sie gekonnt hinter der Maske zu verstecken wissen.

Andere haben dunkle Seiten, die man nicht für möglich gehalten hätte.

Vor allem finde ich auch, dass manche sich bisher nur über ihre beruflichen Wünsche definieren und andere mehr präsent sind, was sie einerseits charakterlich gut analysieren und andererseits auch fragwürdig erscheinen lässt.

 

Alles in allem ist es ein spannender Auftakt, der gut abgeschlossen wirkt, ohne zu stark den Drang verspüren zu lassen, mit den offenen Fragen nicht lange genug warten zu können. ;)


Dieses Buch bekommt 5 von 5 Lilien