Rezension: Der Traumwandler - Der Fall des Monsters

Mit dem zweiten Teil vom Traumwandler hat die Autorin ein Buch auf den Mark gebracht, welches sich entfaltet und wächst. Es birgt Gefahren, die einen in die Tiefe ziehen und das Messer an die Kehle drücken. Es bringt Licht hervor, um noch tiefere Schatten zu präsentieren. Es berührt die Seele, lässt sie gefrieren und brechen. Es birgt Monster, festigt Freundschaften und entreißt einem wichtige Menschen, die eine Konstante bildeten und nun eine Leere hinterlassen...

Wenn man dieses Buch liest, liest man nicht nur eine Geschichte, sondern auch Lyrik. Melanie kreiert eine melancholische Welt, die so düster ist wie innere Dämonen – eingefangen in Poesie.
Durch die Tagebucheinträge bekommen wir tiefgründige Texte, die unter die Haut gehen, nachdenklich stimmen und einfach berühren. Aber auch fernab dieser Einträge werden Asras Gedanken poetisch detailreich in das Geschehen integriert, sodass die Geschichte um Arkana und Petrichor noch stärker hervortritt. Denn die Autorin weiß, wie sie Gefühle transportieren kann und hat ein Talent dafür, Empfindungen/Gedanken farblich und plastisch zu untermalen. Sie gestaltet somit Asras Welt noch komplexer, authentischer und einnehmender.

Aber nicht nur die oben genannten Punkte machen diesen Teil aus, sondern es werden noch Puzzlestücke zusammengefügt, überraschende Wendungen geschehen und neue Abgründe tun sich auf, die einem diese Welt ein Stück mehr näher bringen, sondern auch voller Spannung und Vorfreude zurücklassen, um endlich Band 3 in den Händen zu halten. 

Dieses Buch bekommt 4 von 5 Lilien